Archiv für Danielle Tändler

Schnelle Hilfe für Online-Unterricht

Eine großer Moment des „jetzt zeigen wir, was wir in den letzten Jahren gelernt haben“ war es. In den vergangenen Wochen ist die Stadt Chemnitz auf uns zugekommen und hat für eine neu einzurichtende Notunterkunft für geflüchtete Menschen nach einem Konzept für die flächige Versorgung mit WLAN gefragt. Ziel ist es, neben dem digitalen Kontakt in die Heimat, vor allem den möglichst unterbrechungsfreien Onlineunterricht für geflüchtete Schüler*innen zu gewährleisten. Binnen Tagen wurde also ein Termin vor Ort organisiert, ein Angebot gemacht und wenige Stunden später alle Geräte die wir in der entsprechenden Kategorie in Europa auftreiben konnten nach Chemnitz beordert. Das schnelle und unkomplizierte Handeln und ermöglichen der Stadt sorgte so dafür, dass schon zwei Tage vor der Schaltung des eigentlichen Internetanschlusses moderne Hardware die neue Unterkunft versorgte. Dabei haben wir auf unsere bewährten Veranstaltungssetups gesetzt und können so zentral die Versorgung des Gebäudes organisieren. Wir freuen uns so mit der Stadt Chemnitz einen kleinen Betrag zur Ermöglichung von etwas Normalität in diesen schweren Zeiten geleistet zu haben und bedanken uns für das Vertrauen in die Expertise und Organisationskraft lokaler, gemeinnütziger Vereine.

Das System arbeitet nun mit dem modernen WLAN-ax-Standard und hat von uns, vorerst exklusiv einen eigenen VPN-Server erhalten, sodass auch hohe Lasten optimal abgefangen werden können. Wenn ihr wissen wollt wie sowas geht und wie schnell man mit Freifunk einen ganzen Wohnblock versorgen kann, kommt uns gern heute, Montag den 02. Mai 2022,16:00 -19:00 im BibLab-C besuchen zu unserer Freifunksprechstunde im Tietz. Da treffen wir uns jeden ersten Montag im Monat, im Juni wegen Pfingsten jedoch erst am 13. Dort könnt ihr euch, genau wie die Vertreter*innen der Stadt es beim letzten Mal getan haben, mit uns austauschen, Pläne schmieden, oder einfach nur euren alten Router freifunktauglich machen. gern könnt ihr auch vorbei kommen um euch einzubringen. Wir suchen immer Menschen, die Spaß an der Technik haben und mithelfen unser freies Netz zu erweitern.

Wir treffen uns jetzt einmal im Monat im BibLab-C

das Tietz von der Reitbahnstraße aus

Am 1. November 2021 geht es los. Ab sofort treffen wir uns jeden ersten Montag im Monat im BibLab-C. Dafür verlegen wir an diesem Tag unsere Sprechstunde in die Stadtbibliothek. Auch zeitlich ändert sich dadurch etwas. Die Termine im BibLab-C sind von 16:00 bis 19:00. Bitte beachtet, dass am Eingang die aktuellen Regelungen zum Schutz vor Corona durchgesetzt werden, haltet also euren 3G-Nachweis und eure Maske bereit.

Vor Ort können wir mit euch die große Freifunkinstallation im Tietz erkunden, zeigen auf wie solche Installationen selbst aufzubauen sind und wie ihr das im Kleinen auch zuhause machen könnt. Wir bemühen uns aus einer gemütlichen Ecke auch wieder unsere Online-Sprechstunde anzubieten und bringen Mate mit. Wenn ihr spezielle Wünsche habt, meldet euch gern vorher, sodass wir auch entsprechende Hardware mitbringen.

Der zweiter Termin wäre dann am 06. Dezember 2021. Wir sehen uns am Montag im BibLab-C.

Wir gehen wieder in den Online-Modus

Leider entwickelt sich langsam auch in Sachsen und Chemnitz die vierte Welle der Pandemie. Wie wir in unserer Ankündigung am 17. Juni 2021 vermeldet haben, schalten wir unsere Sprechstunde ab einer Inzidenz von 35 in den ausschließlichen Online-Modus. Diesen Wert haben wir heute erreicht. Auch die mittelfristigen Prognosen lassen keinen Entspannung erwarten. So treffen wir uns ab Montag dem 13. September wieder unter https://meet.chemnitz.freifunk.net/Sprechstunde. Natürlich haben auch wir uns gefreut euch in diesem Sommer wiederzusehen, Festivals und Veranstaltungen, wie etwa die Maker Faire, die Begehungen, die ibug, das Homeward oder das Straßenfest in Flöha zu begleiten. Dennoch sehen wir eure und unsere Gesundheit als oberste Priorität.

Mit dieser Entscheidung möchten auch wir dazu beitragen, dass die Gesundheitsämter möglichst lange die vollständige Kontaktnachverfolgung bei auftretenden Infektionen aufrecht erhalten können. So können auch wir unseren kleinen Beitrag leisten, dass jetzt, kurz nach Schulbeginn, insbesondere die Kinder, die solidarisch mit uns die letzten anderthalb Jahre Einschränkungen hingenommen haben, auch bis zur Freigabe von Impfungen für sie durch unsere Solidarität geschützt werden können.

Auch vermeiden wir so, dass wir unter den Regelungen bei hohen Inzidenzen medizinische Daten zu eurem Impf-, Gesundungs- oder Teststatus abfragen müssten. Uns bleibt nur an euch zu appellieren euch impfen zu lassen, wenn ihr könnt und dürft. Weitere Informationen zu den aktuellen Regelungen und aktuelle Zahlen aus Chemnitz findet ihr unter https://chemnitz.de/coronavirus.

Sollte die Inzidenz wieder unter 35 fallen und der mittelfristige Trend auch auf einen Verbleib darunter anzeigen, planen wir natürlich auch wieder unsere Offline-Sprechstunde mit Mate und euch vor Ort abzuhalten. Wir wünschen euch und euren Mitmenschen das Beste und sehen uns ab Montag 19 Uhr unter https://meet.chemnitz.freifunk.net/Sprechstunde.

Maker Faire 2021, wir waren dabei

Endlich war es mal wieder soweit. Nach einem Jahr Pause haben sich die Organisator*innen der Maker Faire Sachsen nicht lumpen lassen und zum diesjährigen Freiluftevent geladen. Dabei wurde durch die eintrittsfreie Veranstaltung die Schwelle noch niedriger gelegt um Ideen zu sammeln und raffinierte Projekte zu bestaunen. Wir waren natürlich wieder dabei und haben uns gefreut neue und alte Gesichter zu treffen. Mit der Verlegung der Veranstaltung nach draußen musste natürlich auch unser Netz mitziehen, sodass wir jetzt sowohl in der Stadthalle als auch davor im Stadthallenpark unser Netz anbieten. In Kooperation mit der Stadthalle bleibt das auch, nachdem wir wieder abgebaut haben, sodass es auch auf allen anderen Veranstaltungen in und vor der Stadthalle genutzt werden kann.

Wir laden ein zum Grillen

Mehrere Personen sitzen und sthen zum Freifunk-Grillen im Hof des Bandbüros.

Am Samstag den 24. Juli 2021 ist es wieder soweit. Wir laden, mit einem Jahr Pause, ab 18 Uhr wieder ein zum alljährlichen Grillen nach unserer Mitgliederversammlung. Bei verschiedenem Grillgut reden wir über die Geschehnisse der letzten beiden Jahre, genießen eine kühle Mate dazu und tauschen uns aus, wo es noch klemmt, was besser geworden ist und wo wir gemeinsam noch Freifunk hinbringen können. Gern seid ihr eingeladen, auch wenn ihr bisher noch nichts mit uns zutun hattet und wissen wollt, wie man bei uns mitmachen kann. Den Grill, das Grillgut und verschiedene Getränke stellen wie immer wir.

Wir sind auch wieder offline für euch da.

Wie viele sicher mitbekommen haben hat sich die Lage der Pandemie doch merklich entspannt. Auch lassen die Verordnungen inzwischen wieder zu, dass wir, wie gewohnt, unsere Sprechstunde in in unserem Büro abhalten können. Dennoch handeln wir umsichtig, sodass wir uns auf ein paar kleine Regeln geeinigt haben, wenn ihr uns besuchen wollt:

  • Sollte die Wocheninzidenz wieder über 35 steigen, wechseln wir zurück in den ausschließlichen Onlinemodus der Sprechstunde, unabhängig davon ob es noch erlaubt wäre.
  • Wenn ihr uns besucht, müsst ihr euch entweder mit der Corono-Warn-App in die Sprechstunde einloggen, oder eure Kontaktdaten hinterlassen. Diese werden natürlich sicher verwahrt, nach vier Wochen vernichtet und nur genutzt, wenn was passiert.
  • Die Gesamtzahl der Besucher*innen haben wir vorerst auf 10 je Sprechstunde begrenzt. Habt ihr ein wichtiges Anliegen, kommt also zeitig vorbei.

Natürlich führen wir die digitale Sprechstunde parallel weiter, sodass ihr uns auch da weiter erreichen könnt. Der Hintergrund hat sich nur zu dem des Büros geändert. Die Sprechstunde findet, wie gewohnt montags von 19:00 bis 23:00 statt. Wir prüfen die Matevorräte und freuen uns euch nach langer Zeit wieder zu sehen, neue Ideen auszutauschen und ein wenig über die Höhen und Tiefen der letzten Monate zu schwelgen.

Ankündigung: Supportende für ältere Geräte

Unsere letzte veröffentlichte, stabile Firmware ist nun fast zwei Jahre alt. Seit dem wurden viele neue Geräte in die Unterstützung aufgenommen und mit verschiedenen Versionen neuerer Firmware in unser langsam wachsendes Netz integriert. In Zukunft wird sich jedoch die Firmware weiter hin zu besserer Verwaltbarkeit und einfacherer Unterstützung neuerer Geräte entwickeln. Das führt dazu, dass wir insbesondere bei Geräten mit wenig RAM und Flash nicht dafür garantieren können, dass Sie alle Features erhalten können. Schon jetzt ist es ein Kunststück, ein komplettes Betriebssystem mit Webserver, ein wenig Statistik und der Magie, die das Freifunknetz am laufen hält in 4MB zu packen. Lange haben wir es vor uns hergeschoben, doch jetzt ist es soweit.

Was wird passieren?

In den nächsten Wochen werden wir beginnend bei den Geräten mit der ältesten Firmware systematisch Updates ausrollen, die alle Geräte wieder auf einen einheitlichen, aktuellen Stand bringt. Auch ältere Geräte werden dabei nicht vergessen und erhalten alle Updates. Knoten bei denen die automatischen Updates deaktiviert sind, bekommen keine Aktualisierung.

Was bedeutet das für mich?

Als Knotenbereiber*in brauchst du im Normalfall nix tun. Dein Gerät startet nach einen Update neu und von außen bleibt alles beim Alten. Nur wenn du deinen Knoten mit einer Sonderkonfiguration betreibst, solltest du ein Auge darauf haben. Wenn du dich jetzt fragst, ob du so eine Sonderkonfiguration hast, dann hast du wahrscheinlich keine und kannst dich entspannt zurücklehnen.
Solltest du eines der älteren Geräte haben, so lohnt es sich in den nächsten zwei bis drei Jahren nach etwas neuerem (gebrauchten?) Ausschau zu halten. Im Zweifel hilft dir folgende Liste an Optionen weiter:

  1. Finde ich unter firmware.chemnitz.freifunk.net eine Firmware dafür?
  2. Komm Montags einfach zur Sprechstunde und zeig uns das Gerät oder
  3. Schreib uns eine E-Mail mit der Modellbezeichnung, wir schauen dann, ob sich das Gerät eignet.

Wir werden aber bis zum bitteren Ende versuchen die bereits im Netz vorhandenen Geräte weiter kompatibel zu halten, sodass aktuell kein akuter Handlungsbedarf besteht.

Freifunk Premium

Nun ist es soweit. Die Stadt schaltet im Tietz den Freifunk ab und möchte das Netz den Ruhestörer*innen nicht mehr zur Verfügung stellen. Mit Artikel 13 (jetzt 17) rollen auf uns ganz neue Herrausforderungen zu und das Internet wird sich in den kommenden Jahren stark verändern.
Bisher und in Zukunft finanzieren große Streamingdienste, Zeitungen und Shoppingplatformen ihre Kosten durch Werbung und Paywalls. Dabei wird der Freifunk Chemnitz, der einst angetreten ist, jedem das Glas Wasser des Internets zur Verfügung zustellen, kostenfrei als Dienstleister missbraucht und die Idee des freien Netzes für alles gerät weiter ins Hintertreffen.

Daher haben wir lange zusammengesessen, die verschieden Möglichkeiten diskutiert und sind zu folgender Lösung gekommen: Der Freifunk Chemnitz stellt auch in Zukunft einen freien Zugang zum freien und unabhängigen Teil des Internets bereit, der bereit ist seine Inhalte unter freien Lizenzen zu veröffentlichen. Alle Dienste hinter Paywalls, mit aggressiver Werbestrategie (Adblockerblocker usw.), kommerzielle Streamingdienste und ähnliches werden je Gerät nach 300MB im Monat gedrosselt auf 64kb/s. Die Drosselung kann durch Premiumpässe verzögert werden. Aktuell denken wir über Pakete zu 3, 5 und 10 GB nach und prüfen nochmals die genaue Preisstruktur.

Für größer Portale streben wir außerdem an, direkt Gespräche mit den jeweiligen Betreibern zu führen. Eine Kostenübernahme ihrerseits kann so dazu führen, dass die entsprechenden Dienste für die Nutzer*innen des Freifunk Chemnitz ungedrosselt und ohne weitere Kosten verfügbar sind.

Wie Ihr euch sicher vorstellen könnt, ist uns dieser Schritt nicht leicht gefallen. Wir hoffen jedoch so das freie Internet zu stärken, mehr Bewusstsein über die erbrachte Leistung zu generieren und neue Wege für unser Netz zu finden.

DasTIETZ ist in Sichtweite

Kurz gesagt: ein wichtiger neuer Knoten ist Teil unseres Netzes.

„Die Kommunikation ist nicht optimal gelaufen“, hatte man uns gesagt. Man werde sich da in Zukunft bemühen, wurde uns versprochen. „Natürlich ist das WLAN nicht die Ursache von ‚Sicherheitsproblemen'“. Nach der Umsetzung des neuen „Sicherheitskonzepts“ werde man es wieder einschalten. Es wurde wieder eingeschaltet, wir waren froh.

Knapp zwei Jahre ist das jetzt her. Dann steht man Montag morgen auf und liest, sie haben es wieder abgeschaltet. Im Kulturkaufhaus der Stadt ist der Freifunk weg. Nachfragende Passanten werden vom Sicherheitspersonal fehlinformiert: „Das ist defekt.“ Unsere Informationen und Recherchen ergeben etwas anderes. Ohne technisch ausufern zu wollen: Man muss nur wieder auf den Knopf drücken.

Wir haben also nachgeschaut. Abgeschaltet wurde zu Beginn der Winterferien. Vermutlich möchte jemand nicht, dass Kinder in ihren Ferien auch mal etwas länger im Kulturkaufhaus sind.

Wie soll es weitergehen, was sind eure Ideen? Schreibt uns auf allen bekannten Kanälen. Gern diskutieren wir mit euch Lösungen und Ansätze. Besucht uns zur Sprechstunde, auf den Chemnitzer Linux-Tagen oder der Maker Faire Sachsen und erzählt von eure Ideen und Vorschlägen. Gern und explizit nehmen wir auch konkrete Kritik entgegen. Nur so können wir mit euch ein Netz schaffen das für alle da ist. Und wenn ihr wollt, dürft ihr natürlich auch Andere mit Fragen quälen, zum Beispiel die, die ihr bald wählen möchtet.

Derweil bringen wir unsere Erfahrung der letzten Jahre ein um an den entlegensten Orten ein Netz aufzubauen und arbeiten an der Stabilität unseres neuesten Knotens: DasTietz ist in Sichtweite. Eine „sicherheitsangepasste“, mobile Lösung wird erarbeitet.

Jahresende – wir sind unterwegs

Erneut neigt sich ein Jahr dem Ende entgegen. Dabei haben wir mit euch viele tolle Momente erlebt. Wir waren dieses Jahr wieder auf vielen Veranstaltungen. So haben wir gemeinsam mit dem Chaostreff Chemnitz für ein Wochenende bei den Begehungen eine ganze Gartensparte unter Funk gesetzt und direkt darauf die Ibug verfunkt. Auf dem Kosmonaut haben wir mit den Grenzen der Physik gekämpft und auf den Chemnitzer Linuxtagen waren wir präsent wie immer. Ganz nebenbei Weitet sich unser Netz langsam aus und viele Menschen kümmern sich auch im Umland nun schon fast selbstständig um kleine und große Inseln mit freiem Netz.

Deshalb heißt es nun von uns einfach mal: Danke.

Zum Abschluss des Jahres sind wir dann auch bei unseren Lieblingsmenschen, weshalb die Sprechstunde am 24.12.2018 wegen akutem Personalmangel ausfallen muss. Auch am 31.12.2018 wir sich die Lage noch nicht entspannt haben. Deshalb wünschen wir ein paar ruhige Feiertage und einen guten Rutsch ins Jahr 2019. Dann sind wir wie gewohnt wieder jeden Montag für euch da. Für dringende Fälle sind wir zwischen den Feiertagen auf dem Leipziger Messegelände anzutreffen. Einfach durchfragen.

ungemein nützlich, ungemeinnützig

eine Richtfunkantenne versorgt ein Kunstfestiva

eine Geschichte um Anerkennung

 

Vor nunmehr 6 Jahren haben sich ein paar Menschen in Chemnitz den Mut gefasst und aus einem Hobbyprojekt einen richtigen Verein gegründet. Es herrschte Aufbruchstimmung, technische Neugier und der Wille ein Netz zu schaffen, das keine*n ausgrenzt, alle gleich behandelt und auch in Chemnitz den Einsatz moderner Medien an Orten, wo wir ihn schmerzlich vermissten, möglich machen sollte. So kam es zu Beratungen, Büchern über Vereine Satzungentwürfen, Grundsatzdiskussionen und nach wenigen Monaten zu einem Ergebnis. Es sollte ein Verein gegründet werden. Gemeinnützig sollte er sein. Dies brächte uns kaum Vorteile, unterstreicht jedoch, dass wir etwas für andere tun wollten. Wie also konnte man das technische Neuland an die strengen Vorgaben zur Gemeinnützigkeit angliedern? Forschung und Lehre fanden wir gut. Jede*r sollte die Fähigkeit erlernen und besitzen können ein gemeinschaftliches und partizipatives Netz zu erweitern, zu verändern und zu
-auch- kreativ zu nutzen. Projekte wollten wir unterstützen, Kreativen helfen neue Wege zu gehen. Wir wollten die Stadt mitgestalten in all ihren Facetten. Dabei half uns auch die stets kompetente und zuvorkommende Auskunft des Finanzamts. So kam etwas heraus, um das uns viele andere Freifunkinitiativen beneideten. Wir wurden gemeinnützig.

Direkt mussten wir uns verwehren gegen Anschuldigungen, wir wären zu kommerziell, weil wir den Unterstützern halfen ihren Teil des wachsenden Netzes einzurichten. Wir hatten eine komplizierte Software, die für den Laien kaum zu bedienen war, etwa 80 Router verstreut über Chemnitz und kaum einer kannte uns. Wieder und wieder erklärten wir, dass ein freies WLAN die moderne Art des Glases Wasser ist, dass man einem durstigen Menschen anbietet. Erste Kooperationen mit Künstler*innen mit verrücken Ideen, was mit WLAN möglich wäre kamen auf und wir haben mit Leib, Seele und Herzblut die eine oder andere Nacht durchgemacht um das Netz wachsen zu sehen.

Noch vor der Hochphase von Störerhaftung und Vorratsdatenspeicherung haben wir durch die Unterstützung vieler Menschen aus Chemnitz zeitweilig das drittgrößte Freifunknetz in Deutschland, hinter Hamburg und Berlin, wachsen sehen. Das ist heute nicht mehr so. Andere Städte sind einfach größer und haben nachgezogen. Doch wir waren und sind nicht neidisch, wir sind stolz auf das, was wir mit euch geschaffen haben. Wir haben in Chemnitz ein Kulturkaufhaus, in dem es inzwischen selbstverständlich ist freien Zugang zum weltweiten Netz zu erlangen. Wir haben ein Industriemuseum in dem die auch Anfänge der Computer in Sachsen ausgestellt sind und wo es natürlich freies WLAN gibt. Wir haben Kunst-, Kultur- und Musikfestivals die auf eine Infrastruktur zurückgreifen können, die nur für ein Festival aufzubauen unmöglich wären und bald hoffen wir in unserer zusammengeraubten Freizeit ein „Großprojekt“ fertigzustellen, das über ganz Chemnitz strahlt. Doch auch im Kleinen arbeiten wir weiter. Man kennt uns, läd uns ein, wenn es darum geht WLAN auf die neugestaltete Schlossteichinsel zu bringen. Wir forschen in einem Teil des Netzes weiter an der Verbesserung auch bei schlechten oder überlasteten Verbindungen, entwickeln Software für neue Hardware, messen, beobachten -manchmal wochenlang-, bessern nach und fangen von vorn an.

Vor zweieinhalb Jahren kamen dann neue Herausforderungen. Da die Flüchtlingshilfe klar als gemeinnützig anerkannt ist, sahen wir also auch kein Problem, noch mehr Zeit zu investieren, ganze Häuser günstig zu verkabeln, Richtfunkstrecken aufzubauen und so hunderten Menschen zu ermöglichen mit ihren Familien zu kommunizieren oder Informationen über diese Stadt zu finden. Ganz nebenbei haben wir uns bei der Bundesnetzagentur als Internernetserviceprovider gemeldet. Wir sind rechtlich also gleichgestellt mit den ganz großen, nur wollen wir keinen Gewinn erzielen sondern unmöglicher Erscheinendes ermöglichen.

Was hatten wir davon? Jede Woche treffen wir uns, warten, dass jemand kommt und uns nach Hilfe fragt, ein Projekt vorschlägt oder wissen will wie das eigentlich alles funktioniert. Wir hatten davon bisher nichts. Außer Anerkennung. Das Lachen von Menschen, die Fotos eines Festivals teilen, das Staunen von Menschen, die aus der Ferne Roboter steuern können und ein einfaches „Danke“ für ein digitales Glas Wasser. Von kommunaler und staatlicher Seite kam Anerkennung. Man erkannte uns als gemeinnützig an. Das brachte uns wenig, nur die, die uns unterstützten konnten vom gespendeten Geld etwas von der Steuer absetzen. So kam da indirekte Anerkennung. Sie hat uns bestärkt weiter zu machen, auch wenn gerade deutschlandweit keine kompatiblen Geräte lieferbar waren, das halbe Netz ausfiel weil wir eine Konfiguration verhauen haben und die Nacht über alles wieder gerade bogen oder wenn die Server schwitzten, weil ein Internetprovider in ganz Chemnitz ausgefallen war und die Menschen in das einzige verfügbare freie Netz flüchteten.

Diese Anerkennung derer die uns unterstützten und unterstützen und auch unserer Arbeit fehlt nun. Das Finanzamt Chemnitz Süd teilte uns im Mai mit, und die Gemeinnützigkeit, auch rückwirkend bis einschließlich 2014, entziehen zu wollen.

Die Begründung kommentieren wir hier aus taktischen Gründen mal nicht. Wir sammeln die letzten Reserven. Die im Büro angelegte Motivationskiste wird stark leiden müssen, wir werden jede freie Minute in Paragraphen und andere Dschungel investieren. Unterstützer*innen aller Sparten (Demoorganisator*innen, Rechtsvertreter*innen, Pressevertreter*innen) sind stets willkommen und wenden sich an info@chemnitz.freifunk.net .
Wir werden uns unsere und eure Anerkennung nicht einfach so aberkennen lassen.

Euer Freifunk Chemnitz e.V.

Funker unter Makern

Unser Stand bei der Maker Faire Sachsen 2018

Auch dieses Jahr haben wir die Maker Faire Sachsen mit unserem Netz unterstützt. Mit bis zu 135 verbundenen Geräten und über das Wochenende verteilt etwa 114 GiB Traffic haben wir viel mobiles Datenvolumen gespart. Videos und Bilder, zum Beispiel die der sebstgelöteten LED-Sterne des Chaostreff Chemnitz e.V., landeten mit durchschnittlich bis zu 85 Mbit/s im Netz. Dabei haben wir neue Kontakte in Nachbarländer geknüpft, unser Netz wieder allen Besuchern und Makern zur Verfügung stellen dürfen und im Gegenzug selbst auch einige tolle Sachen anderer Maker bestaunen dürfen. Besonders am Sonntag war nach der Kinder-Uni viel los. Der anhaltende Besucheransturm auch im zweiten Jahr überzeugte nicht nur uns, dass es viele Interessierte gibt, die gern auch eigene Sachen zusammen basteln und wie wir ungewöhnliche Lösungen für manchmal einfache Probleme finden. Uns bleibt daher nur uns bei allen Besuchern und vor allem den Organisatoren der Maker Faire zu bedanken. Wir freuen uns auf das nächste Mal.

Blogposts as a service

Nachdem wir lange Zeit nach neuen Ideen für unser Netz gesucht haben, und viele von unseren Nutzern lange Zeit unsere Blogposts verpasst haben, da sie nicht an diversen sozialen Netzwerken angemeldet sind. Mit der zunehmenden Verbreitung von Routern mit USB-Anschluss eröffnen sich derweil zahlreiche Möglichkeiten der erweiterten Nutzung der Router. Nachdem bereits im letzten September die grundlegende Unterstützung für LTE-Sticks ihren Weg auf passende Router fand und damit nach kurzer Einrichtung auch ohne verkabelten Internetanschluss in entlegenen Gebieten Freifunk zur Verfügung stellt.

Mit der nächsten Firmware wird es nun auch möglich sein keinen der Blogposts mehr zu verpassen ohne ständig unsere Seite zu checken oder überhaupt am Computer zu sitzen oder auf das Handy zu schauen. Mit der Unterstützung für die meisten Drucker mit USB-Anschluss ist es jetzt möglich diese sonst kaum genutzten Geräte einer neuen Verwendung zuzuführen. Einmal an den USB-Anschluss des Freifunkrouters angeschlossen, empfängt dieser automatisch unsere Blogposts und druckt diese aus, sodass man sich zum Beispiel am Samstag Morgen nicht nur aus der Zeitung informieren kann, auf welchem tollen Event wir dieses Wochenende mitarbeiten und unser Netz anbieten.

 

 

Internetbrachenumgestaltung

eine Richtfunkantenne versorgt ein Kunstfestiva

Noch während wir mit unserem mobilen Setup auf den Begehungen unterwegs waren, hat uns dieses Jahr der Notruf von der ibug ereilt. Nach einer ersten Begehung des riesigen Geländes konnten wir – zumindest für dieses Jahr – eine Komplettvernetzung aus Zeitmangel ausschließen. Dennoch haben wir nach einigen Tests und Frickeleien zumindest das Team der ibug mit dem dringend benötigten Bits und Bytes versorgen. Final haben wir dazu die großen Geschütze ausgepackt um bis zu 25Mbit synchron auf ein Gelände zu bringen, wo schon Strom und Wasser zu den Hürden der Organisation gezählt haben. Abertausende Besucher haben es an zwei Wochenenden gedankt und ein so in Chemnitz noch nie dagewesenes Festival für urbane Kunst genossen. Auch wir sind ein klein wenig Stolz unseren Beitrag geleistet zu haben und hoffen in den kommenden Jahren noch mehr machen zu können. Wer Lust hat auch seine Lieblingsveranstaltung zu verfreifunken, kann einfach mal montags zur Sprechstunde vorbeischauen und uns helfen anderen zu helfen.

Es funkt im Kulturpalast. Glauben Sie uns!

Seit gestern hat das Institut Potemkin geöffnet. Wie schon seit einigen Jahren bieten wir auch dieses Jahr wieder Freifunk auf den Begehungen. Auch dieses Jahr liegt unser Netz dabei Huckepack auf dem für die Inklusion aufgebauten Netz des Chaostreff Chemnitz e.V. So bieten wir in Kooperation dreier Vereine im zweiten Jahr in Folge eine komplett medial erfahrbare Ausstellung für mobil eingeschränkte Personen. Dank vieler toller Freifunkrouterbetreiber und weiterer Unterstützung scheinen wir dem bisherigen Ansturm gewappnet zu sein. Noch bis zum Sonntag kann man nach Jahren des Leerstandes noch bis Sonntag die Werke von 23 Künstler*innen bestaunen, am den einen oder anderen Teil vom Rahmenprogramm miterleben oder einfach entspannt im Kulturkaffee bei verschiedenen Leckereien für jeden Geschmack abhängen und seine Eindrücke direkt mit anderen teilen.

Ein Besuch lohnt sich. Glauben Sie uns!

Willkommen in Chemnitz

Dieses Wochenende konnte man uns zum „Willkommen in Chemnitz“ in Stadthallenpark wieder mit Fragen löchern. Natürlich haben wir auch unser Netz mitgebracht und in der Spitze etwa 125 Nutzer gleichzeitig mit WLAN versorgt. Bei bestem Wetter gab es Spiel und Spaß für die ganze Familie. Wer uns dieses Wochenende verpasst hat, hat nächsten Samstag auf dem Brühl nochmals die Gelegenheit uns auch außerhalb unserer Sprechzeiten zu treffen, zu fachsimpeln, neue Ideen mitzubringen, mitzumachen. natürlich kann man auch ganz im sinne der Veranstaltung einfach den „Brühl neu entdecken“.

Jetzt funkt es auch im Mehrgenerationenhaus

Seit heute funkt es auch im Mehrgenerationenhaus. Dabei ist sowohl das Kinder- und Jugendhaus solaris-TREFF, als auch der Stadtteiltreff mit einer neuen Freifunkinstallation bedacht worden. So kann man zum weihnachtlichen Basteln oder zur Last-Minute-Wichtelwerkstatt mit veganer Plätzchenbäckerei am 23.12. schnell noch die passende Vorlage im Netz suchen, Fotos mit anderen Teilen oder einfach nur die Feiertage planen.

Mit der angebrachten Außenantenne ist auch für die schöne Jahreszeit gesorgt und das gesamte Gelände, sowie Teile des angrenzenden Sportareals abgedeckt. Wir freuen uns über den Zuwachs im chemnitzer Süden und wünschen allen Wichteln viel Spaß mit dem neuen Angebot.

Ausflüge mal anders

Einfahrt zur Trabantvermietung Chemnitz

Auch wir können Internet unter die Erde bringen. Seit wenigen Wochen gibt es nun auch Freifunk in der Trabant Vermietung Chemnitz in einem alten Luftschutzbunker. Hier steht das Beste was die ostdeutsche Automobilindustrie zu bieten hatte, auch nach über einem viertel Jahrhundert auf Hochglanz poliert, gut geschützt vor Wind, Wetter und WLAN und wartet auf Ausfahrten ins Umland. Nach langem Kabelzieharbeiten durch dicke Stahlbetonwände kann man nun den nächsten Ausflug auch noch direkt vor Ort im Netz planen und nach dem Wetter schauen.

Wir freuen uns darüber, dass so der Rosenplatz langsam eingekreist wird und wünschen allen Trabantausflüglern eine schöne Fahrt.

Mit Freifunk die besten Veranstaltungen des Sommers erleben

Nachdem letztes Wochenende teilweise 70 Nutzer gleichzeitig auch ohne ihr teuer erkauftes Datenvolumen von den Begehungen berichten konnten, gedankt sei hier explizit noch einmal dem Industriemuseum Chemnitz für die spontane und schnelle Anbindung, ging es dieses Wochenende zum Straßenfest nach Flöha.Freies WLAN?

Dort lud der Gewerbe- und Festverein Flöha e.V. auf die Rudolf-Breitscheid-Straße ein, auf dem sich lokale Vereine, Schulen, Kindergärten und Gewerbetreibende präsentierten. Ausgehend von der schon vorhandenen Abdeckung an der Bühne von Schlau Mieten wurde das ganze Festgebiet auch unter Zuhilfenahme zweier weiterer Internetanschlüsse durch insgesamt 8 Knoten versorgt. In der Spitze waren auch dort 40 Nutzer gleichzeitig eingebucht. Wir haben für die Statistiken ein extra Dashboard eingerichtet.

Auch wir konnten auf den Veranstaltungen, mit jeweils unterschiedlichen Setups, wichtige Erfahrungen sammeln, wie man schnell und einfach ein leistungsfähiges und stabiles Netz auf die Beine stellen kann. Die schon vorhandene Installation auf dem Festgelände des Stadtfestes in Chemnitz, zum Beispiel, kam mit den Nutzeransturm nicht ganz so gut zurecht. Über 200 gleichzeitigen Nutzern an nur einem Gerät hielt die Technik vor Ort nicht immer stabil stand. Vielleicht gelingt uns für nächstes Jahr ein flächendeckender Ausbau in der Innenstadt, so dass die Last dort besser verteilt wird.

Begehungen No 13

Auf den Begehungen haben wir, dank vieler Freifunker_innen und dem entstandenen Netz, auch dieses Jahr wieder Internet zu bieten. Mit großem Engagement und unter Einsatz aller Kräfte, insbesondere vom Chaostreff Chemnitz ist ein Netz entstanden, das nicht nur das Hören der Audioguides aus dem Internet ermöglicht, sondern vorwiegend der Inklusion dient und auch mobilitätseingeschränkten Menschen den Zugang zur dargereichten Kunst bietet. Über zwanzig Künstlern_innen aus aller Welt haben dafür ihre Werke nach Chemnitz gebracht oder im Laufe des letzten Monats vor Ort entstehen lassen. Noch bis zum Sonntag freuen sich daher die Begehungen, Sportfreunde und Sportfreundinnen der Digitaltechnik und natürlich auch Freifunker_innen auf euren Besuch im Poelzig-Areal.