Archiv für Steffen Förster

Eine Probe für den Ernstfall

Wir hoffen ihr seid alle gut in das neue Jahr gestartet. Unser Netz wird hoffentlich auch in diesem Jahr weiter wachsen, denn ein heutiger Netzausfall bei der Primacom hat uns gezeigt, dass wir noch lange nicht unabhängig von normalen Internet Service Providern sind. Der Ausfall des DOCSIS DHCP Servers bei der Primacom hat dazu geführt, dass über ein Drittel unserer aktiven Nodes nicht erreichbar waren und dort unser Netz auch nicht richtig genutzt werden konnte.

Es gibt aber etwas Gutes dabei zu berichten. Durch die fehlenden VPN Verbindungen angespornt haben sich an mehreren Stellen in unserem Netz nutzbare Meshes gebildet. Deren Verbindungsqualität waren zwar nicht rosig, aber eine schlechte Verbindung ist besser als gar keine.

Wir müssen dieses Jahr unsere Kräfte in Richtung WLAN Richtfunkverbindungen bündeln und wie angekündigt mehrere Kirchen zu einem Backbone verbinden. Einige der fehlenden Knoten an Primacom Anschlüssen kehren langsam zurück in unser Mesh. Vielleicht sind wir bei dem nächsten größerem Ausfall nicht mehr so sehr davon betroffen.

Sportlich gefunkt in Grüna

Letzte Woche ging eine neue Installation in Betrieb. Im Bodyloft in Grüna kann jetzt während des Trainings oder auch beim Getränk danach unser Netz genutzt werden. So kann man seine Trainingserfolge direkt mit der Netzgemeinde teilen.

Der Plan das Studio in unser Netz zu bringen stand schon vor der Eröffnung vor einem Jahr. Allerdings scheiterte das Unternehmen bisher an einem fehlendem Internetanschluss. Dieser ist nun vorhanden und unsere Router konnten in Betrieb genommen werden.

Damit sind wir nun auch von der Lounge bis hin zum Kursraum erreichbar. Einige Mitglieder sehnten sich bereits nach der Möglichkeit ihr Lieblingswebradio  während des Trainings zu konsumieren. Dem sollte jetzt nichts mehr im Wege stehen.

Also Sport frei!

Ein Kessel Buntes, wir funken mit

Stimmung beim Straßenfest

An diesem Wochenende ist eine temporäre Installation unseres Netzes online. Auf dem Sonnenberg findet das Straßenfest Kesselbuntes auf der Jacobstraße statt. Durch die kürzlich in Betrieb genommene Richtfunkstrecke war unser Netz auf der Festmeile schon teilweise verfügbar. So konnten wir mit hilfe weiterer Knoten die Abdeckung auf die ganze Veranstaltung ausdehnen. Die Folge war, dass dort allein heute etwa tausend Geräte mit unserem Netz Verbunden waren. Gleichzeitig gab es in unserem Netz heute einen Gesamtnutzungsrekord. Die Nutzer verursachten ein Übertragungsvolumen von mehr als 130 Gigabyte. Damit wurden heute rund vier mal so viel Daten transportiert, wie an durchschnittlichen Tagen.

Auch morgen am Sonntag den 12.10.2014 läuft die Veranstaltung noch von 12Uhr bis 21Uhr mit anschließender Aftershow im Lokomov. Unser Netz wird auch morgen noch verfügbar sein.

Vom Notruf zum Richtfunk

Uns ereilte vor kurzem ein Notruf, dass im Kaffeesatz auf dem Sonnenberg Freifunk nicht mehr funktioniert. Wir erfuhren, dass der Spender des Netzzuganges nicht mehr zur Verfügung steht. Nun wollten weder die Gäste, noch die Vereinsmitglieder ihren lieb gewonnenen Zugang zu unserem Netz einfach aufgeben. Wir diskutierten mögliche Lösungen. Durch unsere Mitarbeit einem Kunstprojekt existierte für den halben Weg von unserem aktuellen Domizil zum Café bereits eine Richtfunkstrecke. Die Krümmung der Zietenstraße ließ eine direkte Verbindung zwischen Augustusburger Straße 102 und dem Kaffeesatz nicht zu. Daher griffen wir auf die schon vorhandene Strecke zurück und erweiterten diese. Jetzt ist das Café wieder mit unserem Netz verbunden. Für die sehr schnelle Abhilfe ernteten wir Applaus der anwesenden Besucher. In der Kartendarstellung unseres Netzes haben wir nun also erstmals eine schöne lange grüne Linie eingezeichnet. Vielleicht folgen ihr in naher Zukunft noch weitere.

Leckere Baguettes mit Empfang

Eingang vom Bak Bread

Heute ist ein neuer Knoten in unserem Netz aktiv geworden. Im Bak Bread gibt es jetzt neben sehr leckeren Baguettes und Live TV Übertragungen von Fußballspielen auch unser Netz. Die Baguetterie hat natürlich auch schöne Sitzgruppen, die drinnen und bei schönem Wetter auch draußen zum verweilen einladen.

Mit diesem Hotspot verschwindet ein weißer Fleck auf der ansonsten schon gut eingefärbten Karte auf dem Chemnitzer Kaßberg. Hier haben viele Privatleute schon Router zu hause stehen. Es sind allerdings noch zu wenige, sodass es sich fast ausschließlich um Inseln handelt. Ein Router mehr, der vielleicht dazu führt, dass aus Inseln Wolken werden.

Begängnis auf dem Rosenplatz

Dieses Wochenende fanden auf und um den Rosenplatz die Begehungen statt. Wir hatten dafür gesorgt, dass auf dem ganzen Gelände auch unser Netz verfügbar ist. Teile davon werden auch nach dem Festival bestehen bleiben. So nutzten an den vier Tagen jeweils etwa 600 Nutzer dort das Angebot. Thema der Veranstaltung war diesmal „Kunst ist ein super Markt!“. Passend zu dem Thema konnte ein seit Jahren geschlossener Edeka begangen werden. Der Zugang zum Netz wurde von der Rosa-Luxemburg-Stiftung bereitgestellt, die sich auch zukünftig beteiligen wollen. Wir werden auch zukünftig solche Veranstaltungen ausstatten, wenn man uns anfragt. Die Zusammenarbeit war sehr angenehm.

Am Freitagabend fand als Programmpunkt auch das Vereinsbashing statt, zu dem auch wir unseren Beitrag leisteten. Daniel vertrat uns dabei sehr eindrucksvoll. Der Wettkampf wurde live bei Radio T übertragen. Bei der Aufgabe unseren Verein anhand eines Gestandes zu erklären, gelang es ihm eine Brücke zwischen einer Blümchenkette und unserem Netz zu bauen. Dafür erntete er frenetischen Applaus von den Zuschauern.

Ganz nebenbei hat unser Netz mittlerweile die Marke von 200 Knoten geschafft. Und wir wachsen weiter.

Freifunk blüht auf

Unser Netz beschränkt sich mittlerweile nicht nur auf das Chemnitzer Stadtgebiet. Durch die Initiative eines Knotenbetreibers konnten wir unsere Technik nach Bayern exportieren. In Deggendorf findet die diesjährige bayrische Landesgartenschau statt. Wir sind in Form von drei Routern mit dabei. Diese sind verteilt über das Gelände und Stadtgebiet und stehen für die Dauer der Gartenschau den Besuchern bereit.

Die drei Knoten werden nach Abschluss der Schau vermutlich wieder den Weg nach Chemnitz finden und unser Netz hier vergrößern. Bis dahin markieren sie die südlichsten Punkte auf unserer Karte.

BattleMesh 2014 in Leipzig

Unser Netzwerk umfasst mittlerweile über 190 Knoten und verzeichnet zu Spitzenzeiten ca. 500 gleichzeitige Nutzer in Chemnitz und Umgebung.

All das ist nur möglich dank einer aktiven OpenSource-Entwicklung und einer engagierten Community, auf deren Software Mesh-Netzwerke wie das von Freifunk Chemnitz aufbauen. Wir haben uns entschlossen der Community etwas zurückzugeben und werden deshalb die Test-Szenarien für das BattleMesh v7 entwickeln bzw. vor Ort betreuen. Die vorläufigen Versionen findet man bereits online:

Das BattleMesh findet nächste Woche vom 12. – 18. Mai in Leipzig statt (weitere Infos auf battlemesh.org). Wer nicht die ganze Woche dabei sein will, kann auch nur an einem Abend vorbeischnuppern und sich von der Hackerszene inspirieren lassen (Eintritt kostenlos).

Wir sehen uns in Leipzig!

 

Neue Töne im Bandbüro

Bandbüro Logo

Vor kurzem ging beim Bandbüro Chemnitz ein neuer Knoten online. Das markiert den Beginn das ganze Musikkombinat mit unserem Netz zu versorgen. Die Abdeckung reicht momentan für das Bandbüro und den angrenzenden Ausstellungsbereich. Der Router hat auch bereits Verbindung zu einem bestehenden Knoten in Richtung Hauboldstraße. Zusammen mit dem Aufbau des Musikkombinats wird sich auch Freifunk auf dem ganzen Gelände zukünftig ausbreiten. Die Inseln auf dem Brühl werden also größer und wachsen demnächst zusammen.

Die Kaffeehelden funken

Außenansicht Rösterei

Am Donnerstag ist eine neue Installation online gegangen. Wir haben uns wieder vor die Tore der Stadt gewagt und sind auf den Berg gestiegen, auf dem Augustusburg thront. Unweit des Schlosses befindet sich eine Kaffeerösterei. Bei Zonos Kaffeehelden kann man jetzt im Gastraum und auf der Terrasse unser Netz nutzen. Der Empfang reicht sogar ein Stück des Weges zum Schloss hinauf.
Diese WLAN-Insel ist bereits die zweite von uns in Augustusburg. Vielleicht kommen zukünftig weitere Access Points im Bereich zwischen Drahtseilbahn und Schloss hinzu um die Stadt für den Tourismus ein kleinen wenig attraktiver zu machen. Ein Anfang ist jedenfalls gemacht.

Freifunk zum Kompott

Am Anfang der Leipziger Straße befindet sich seit einiger Zeit das Wohn- und Kulturprojekt Kompott. Seit letzter Woche kann unser Netz im Lesecafé Odradek und einigen anderen Räumlichkeiten genutzt werden. Zur offenen Atmosphäre, die einige kreative und alternative Freiräume bietet passt offenes Netz ganz gut. Es gibt regelmäßige Veranstaltungen, einen Umsonstladen, Volksküche und vieles mehr.

Wir haben vorerst zwei unserer Router in Betrieb genommen und hoffen dort das Netz noch ein wenig ausbauen zu können um alle Bewohner zu versorgen. Der gute Standort gegenüber vom Konkordiapark bietet sich dafür geradezu an.

CLT2014 ein Ré­su­mé

Die Chemnitzer Linuxtage liegen hinter uns und es hat sich auch dieses Jahr wieder gelohnt dieses Event mitzugestalten. Wie letztes Jahr hatten wir auch diesmal ein Quiz vorbereitet. Dieses mal verlosten wir drei Router, um nicht ganz uneigennützig unser Netz etwas zu vergrößern. Die Gewinner sind bereits benachrichtigt worden und einer der neuen Router ist bereits online.
Wir hatten, wie im Zwischenbericht schon angedeutet auch wieder Besuch aus anderen Städten, ja sogar Ländern (Funkfeuer Graz), und konnten so Erfahrungen austauschen. Der Sonntag war dabei etwas ruhiger als Samstag. Wir haben auch im näheren Umfeld einige Projektideen besprochen, von denen es hoffentlich auch bald Ergebnisse hier zu lesen gibt. Im Nachgang des Vortrags von Amadeus mit dem Titel „B.A.T.M.A.N. Beginners“ kamen auch noch einige Interessierte bei uns am Stand vorbei. Ein Thema dabei war die Umgehung von Geoblocking, die in unserem Netz implementiert ist.
Wir werden sicherlich auch im nächsten Jahr wieder mit dabei sein und vielleicht kommt dann ja auch das WLAN-Netz von uns.

Chemnitzer Linuxtage 2014 Zwischenbericht

Gestern war der erste Tag der diesjährigen Chemnitzer Linuxtage. Direkt zu Beginn des Tages fiel uns am Stand von Freifunk schon auf, dass sich die Reihen ziemlich schnell füllten. Das Allgemeine Interesse war groß und unser Stand hat auch eine sehr gute Lage. Anders als im vergangen Jahr kamen die Leute meist nicht an den Stand um uns zu fragen wer wir eigentlich sind und was wir machen. Die Fragen waren viel spezifischer und eher technischer. Es kamen auch wieder viele Freifunker und Interessenten aus anderen Städten. Diesmal dabei waren Leipzig, Weimar, Augsburg, Wuppertal, Hamburg und Dresden. Der Vortrag den Amadeus am Nachmittag hielt war sehr gut besucht. Der Raum war etwa zu drei vierteln voll und danach kamen noch einige Interessenten mit Nachfragen an unserem Stand vorbei. Wir sind gespannt wie viele neue Knotenpunkte wir im Nachgang der diesjährigen Linuxtage online nehmen werden. Eins ist jedoch sicher wir sind in der Chemnitzer Open Source Community angekommen.

Viva Freifunk im Mama Joe’s

Ansicht in der Bar

Wir haben gerade eine neue Freifunk Installation im Viva Mama Joe’s in Betrieb genommen. Jetzt kann man zu Mexikanischem Essen und leckeren Cocktails auch noch direkt über unser WLAN surfen. Da sich das Lokal über mehrere Etagen erstreckt, kommt hier nicht nur ein Router zum Einsatz. Wir haben vorerst drei Geräte so platziert, dass das gesamte Lokal abgedeckt wird. Später dürfen wir dann auch noch eine Installation auf dem Dach vornehmen. Der angrenzende Club Del Sol bekommt vorerst keine eigenen Router, hat aber bestimmt trotzdem ein wenig Empfang.

Mit dieser Installation hat unser Netz die beachtliche Größe von 170 Knoten erreicht. Wir haben am Tag mittlerweile über 6000 Nutzer. Wir hoffen, dass diese Insel gut angenommen wird und irgendwann eine Wolke daraus wird.

Vortrag auf den Linuxtagen 2014

Endlich! Wir freuen uns sehr, dass unser Vortrag „B.A.T.M.A.N. Beginners: WLAN-Meshing für Einsteiger“ nach einer schwierigen Auswahl von den Veranstaltern der Chemnitzer Linuxtage akzeptiert wurde. Alle neugierigen Nutzer unseres Freifunk-Internets möchten wir deshalb herzlich einladen mit uns dabei zu sein. Inhaltlich wird es um die Architektur von Mesh-Netzwerken mit dem Routing-Protokoll „B.A.T.M.A.N.“ gehen. Ein kleiner Einblick in die Infrastruktur von Freifunk Chemnitz wird ebenfalls geboten.

 

Details zum Vortrag: http://chemnitzer.linux-tage.de/2014/de/vortraege/detail/189
Wann und Wo:  Samstag 15.03., 16:00 Uhr, Raum V2 in der Chemnitzer Orangerie

Bereits letztes Jahr haben wir viele Kontakte an den beiden Tagen herstellen können und waren von einem hoch interessierten Publikum umgeben. Deshalb sind wir dieses Jahr ebenfalls wieder mit einem eigenen Stand vertreten, diesmal mit unserem neuen Partner  VARIA Group, welcher zudem auch die Linux-Tage sponsert.

Siehe auch das allgemeine Vortragsprogramm auf den CLT2014.

Chemnitz – Stadt der Moderne?

Wir haben vor einiger Zeit eine Anfrage zur Förderung unseres Freifunk-Projekts durch die Stadt Chemnitz an den Stadtrat gestellt. Darin ging es inhaltlich um die Bereitstellung von öffentlichen Gebäuden bzw. Dächern sowie um den Ausbau von Freifunk in städtischen Einrichtungen.

Jetzt haben wir die Antwort bekommen – Chemnitz ist nicht interessiert. Zur Begründung wird mit Totschlagargumenten auf die knappe Haushaltslage hingewiesen, und auch sonst könnten sich einzelne Bürger ja durch die Anwesenheit einer Antenne gestört oder beunruhigt fühlen. Ihr kennt die Größe von WLAN-Antennen, wir reden hier nicht von Mobilfunkmasten.

Für uns ist das ein niederschmetterndes Ergebnis. Was meint ihr, brauchen wir in Chemnitz überhaupt gemeinnütziges Engagement wie Freifunk? Hier auch nochmal der Link zum Antrag RA-395/2013 (siehe auch Antwort-PDF zum Download).

Wir erreichen den Rosenhof

Logo des Vereins Weißer Stock e.V.

Pünktlich zur Weihnachtszeit erreichen wir seit kurzem einen weiteren sehr zentralen Teil der Stadt. In Zusammenarbeit mit dem Verein „Weißer Stock e.V.“ der eine Beratungsstelle für blinde und sehbehinderte Menschen auf dem Rosenhof betreibt, wurde der neue Router in der Geschäftsstelle in Betrieb genommen.

Die erhöhte Lage am Rosenhof begünstigt die gute Versorgung eines großen Teils des Rosenhofes bis hin zum Cafe Türmer. Wir hoffen, dass der neue Knoten nicht gleich unter der Last von hunderten Besuchern des Weihnachtsmarktes zusammenbricht, aber man besucht ja nicht den Markt um Freifunk zu nutzen.

Wir sind damit also mitten im Zentrum der Stadt angekommen und werden weiter an einem flächendeckenden Ausbau unseres Netzes arbeiten. Die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Initiativen ist uns dabei immer sehr willkommen.

VerNETZt

Gestern wurden wir von der Grünen Landtagsfraktion nach Leipzig eingeladen und durften am Kongress „VerNETZt – Leben im digitalen Zeitalter“ teilnehmen (Programm). Themenschwerpunkte der Veranstaltung waren unter anderem die Sicherheit und Anonymität des Einzelnen im Netz, Jugendschutz, Urheberrecht und natürlich die Frage, weshalb der Ausbau eines Breitbandnetzes in Deutschland nur behäbig voran geht und wie man dies ändern könnte.

Diese Tatsache verdeutlichte erneut die Notwendigkeit von Funknetzwerken wie Freifunk Chemnitz. So wurde mehrfach eingeräumt, dass es noch zu viele „weiße Flecken“ auf der Landkarte der Bundesrepublik gibt und hier dringend Lösungen gefunden werden müssen, um eine ausreichende Flächenabdeckung, die sich im europäischen Vergleich sehen lassen kann, zu gewährleisten. Zudem kann Netzneutralität in Zukunft nur von unabhängigen Dienstleistern erbracht werden. Die Sprecher des DIW econ und der Deutschen Telekom gaben zu, dass bestimmte Dienste im Netz bevorzugt behandelt werden, um Bezahlinhalte für den Nutzer schneller abrufbar zu machen.

Selbstverständlich ist bei einer solchen Veranstaltung auch das aktuelle Thema um die NSA Abhöraffäre nicht ausgeblieben und wurde eifrig diskutiert. Die zentralen Knotenpunkte des Internets ermöglichen es erst die enorme Datenmengen gezielt zu sammeln und zu speichern. So konnte erneut bestätigt werden, dass dezentrale Netze, die sich in Bürgerhand befinden, eine geeignete Alternative zu etablierten Providern darstellen.

Musikschule bekommt WLAN

Die Musikschule am Thomas-Mann-Platz ist seit etwa 2 Wochen ans Chemnitzer Freifunk-Internet angeschlossen. Wir haben 15 Router im gesamten Haus installiert inkl. einer Rundstrahlantenne auf dem Dach, die sich mit dem Nordpark und weiteren Freifunk-Installationen in der Nähe verbinden wird. So wächst unser vom Internet unabhängiges Mesh-Netzwerk zum Schutz der Informationellen Selbstbestimmung beständig weiter.

Die Lehrer und Schüler der Musikschule sollen zukünftig mit Medien wie YouTube und Grooveshark den Unterricht ergänzen und sich live Inspiration holen. Auch den wartenden Eltern auf den Fluren des mehrstöckigen Hauses dürfte damit eine willkommene Abwechslung geboten werden.

Die beiden Bushaltestellen an der August-Bebel-Straße werden durch das WLAN ebenfalls versorgt. Wir freuen uns über viele weitere Nutzer unseres ehrenamtlich betriebenen Dienstes – täglich dürften es derzeit schätzungsweise 4000 sein!

Datenschutz im Gespräch

Gestern Abend waren wir zu Gast bei Bündnis 90/Die Grünen Stadtverband Chemnitz und konnten mit Johannes Lichdi (MdL) und Bernhard Bannasch (stellv. sächsischer Datenschutzbeauftragter) über das Thema „NSA-Überwachungsaffäre – wie sicher sind meine Daten im Freistaat Sachsen?“ diskutieren.

Die Förderung von dezentralen Netzwerken und OpenSource-Projekten war die Quintessenz am Ende des gestrigen Gesprächs. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Regelung des Überwachungswahns allein durch Gesetze nicht möglich ist und deren Einhaltung umso schwieriger sein dürfte.

Eine der Forderungen besteht darin, die Erhebung von Daten bei deutschen Behörden möglichst datensparsam zu gestalten und deren Missbrauch durch Software zu verhindern, indem Programme durch Datenschützer vor dem bundesweiten Einsatz zertifiziert werden müssen. Eine Voraussetzung dafür ist die Offenlegung des Quellcodes.

Wir von Freifunk Chemnitz setzen seit Beginn des Projekts vor 3 Jahren auf OpenSource-Software und beteiligen uns aktiv an deren Mitgestaltung und Weiterentwicklung.