Nun ist es soweit. Die Stadt schaltet im Tietz den Freifunk ab und möchte das Netz den Ruhestörer*innen nicht mehr zur Verfügung stellen. Mit Artikel 13 (jetzt 17) rollen auf uns ganz neue Herrausforderungen zu und das Internet wird sich in den kommenden Jahren stark verändern.
Bisher und in Zukunft finanzieren große Streamingdienste, Zeitungen und Shoppingplatformen ihre Kosten durch Werbung und Paywalls. Dabei wird der Freifunk Chemnitz, der einst angetreten ist, jedem das Glas Wasser des Internets zur Verfügung zustellen, kostenfrei als Dienstleister missbraucht und die Idee des freien Netzes für alles gerät weiter ins Hintertreffen.
Daher haben wir lange zusammengesessen, die verschieden Möglichkeiten diskutiert und sind zu folgender Lösung gekommen: Der Freifunk Chemnitz stellt auch in Zukunft einen freien Zugang zum freien und unabhängigen Teil des Internets bereit, der bereit ist seine Inhalte unter freien Lizenzen zu veröffentlichen. Alle Dienste hinter Paywalls, mit aggressiver Werbestrategie (Adblockerblocker usw.), kommerzielle Streamingdienste und ähnliches werden je Gerät nach 300MB im Monat gedrosselt auf 64kb/s. Die Drosselung kann durch Premiumpässe verzögert werden. Aktuell denken wir über Pakete zu 3, 5 und 10 GB nach und prüfen nochmals die genaue Preisstruktur.
Für größer Portale streben wir außerdem an, direkt Gespräche mit den jeweiligen Betreibern zu führen. Eine Kostenübernahme ihrerseits kann so dazu führen, dass die entsprechenden Dienste für die Nutzer*innen des Freifunk Chemnitz ungedrosselt und ohne weitere Kosten verfügbar sind.
Wie Ihr euch sicher vorstellen könnt, ist uns dieser Schritt nicht leicht gefallen. Wir hoffen jedoch so das freie Internet zu stärken, mehr Bewusstsein über die erbrachte Leistung zu generieren und neue Wege für unser Netz zu finden.