we ♥ free software

Heute wollen wir etwas tun, was manchmal ein bisschen in Vergessenheit gerät und damit manchmal zu kurz kommt. Wir wollen uns ganz öffentlich bei all den vielen Schultern bedanken, auf denen wir seit Jahren stehen.

Die Geschichte von Freifunk ist sehr stark mit der Geschichte der „free libre and open source software“ (FLOSS) Gemeinschaft verbunden. Signifikant große Projekte dieser Gemeinschaft sind zum Beispiel das GNU Projekt und Linux.

Die von Linux genutzte „GNU General Public License (version 2)“ verpflichtet Organisationen zur Herausgabe des Quelltextes, wenn sie Linux in Produkten verwenden. Ein paar clevere Personen haben vor vielen Jahren herausgefunden, dass gewisse WLAN-Router von Linksys mit Linux funktionieren. Darauf hin wurde der Quelltext der Firmware der WLAN-Router angefragt. Der dadurch erhaltene Quelltext konnte verändert und angepasst werden. Dadurch entstand das OpenWrt Projekt. In den letzten Jahren haben sich mehrere Freifunk Communities zusammengetan und entwickeln gemeinschaftlich am gluon Projekt. gluon basiert auf OpenWrt, welches wiederum auf vielen vielen anderen freie Software Projekten aufbaut.

Das lokale Freifunk Netz, besteht allerdings nicht nur aus den Freifunk Knoten. Wir betreiben auch einige Server, um euch Zugang zum Internet im Freifunk Netz zu ermöglichen. Auch auf den Servern nutzen wir hauptsächlich freie Software.

Gerne würden wir all die Schultern, die uns tragen nennen, aber es sind zu viele. Daher eine unvollständige Aufzählung in alphabetischer Reihenfolge:

Allerdings können die Menschen hinter den Projekten ihre Brötchen bei der Bäckerin nicht mit Applaus und Lob bezahlen. Daher versuchen wir oft auch selbst an den Projekten mitzuarbeiten.

Die Kirche in Röhrsdorf funkt mit

Blick auf das Gemeindehaus und die Kirche In Röhrsdorf

Vor kurzem ist ganz im Norden von Chemnitz eine neue Freifunk Installation online gegangen. Die Kirchgemeinde mitten im Zentrum von Röhrsdorf hatte sich dazu entschlossen unser Netz zu erweitern. Wenn gerade keine Pandemie herrscht, dient die Kirche auch als ein Zentrum des dörflichen Lebens. Zu vielen Anlässen sind der Bereich vor der Kirche und um das Pfarrhaus der Austragungsort einiger Veranstaltungen. Im Zuge einer Modernisierung wurden hier mehrere WLAN Router verbaut die fortan unser Netz vergrößern. Der Standort auf einer Anhöhe könnte dabei auch der Ausgangspunkt sein, um den ganzen Dorfkern mit unserem Netz abzudecken. Diese Installation ist die erste in Röhrsdorf die nicht von Privatleuten betrieben wird. Vielleicht folgen ja noch weitere Kirchgemeinden, da diese ja häufig auch gleichzeitig Veranstaltungsräume sind.

Ausklang im Coronajahr

Wie die ganze restliche Welt, so haben auch wir dieses Jahr etwas anders erlebt als die vorangegangenen. Wir hatten viel weniger Kontakt mit Interessierten in unserer physischen Sprechstunde. Nichtsdestotrotz haben wir sie weiterhin jede Woche in elektronischer Form abgehalten. Uns überraschte dabei, welchen Einfluss die Verfügbarkeit einer elektronischen Lösung dabei auf das Besucheraufkommen haben würde.

In einer durchschnittlichen Sprechstunde hatten wir sonst eher so zwei bis drei Personen, die uns besucht hatten. In der elektronischen Version kam es auch ab und zu vor, dass plötzlich fünf oder sechs Leute mehr in der Session waren, als normal. Der Weg hatte die meisten sonst abgehalten mal bei uns vorbei zu schauen. So entschieden wir uns nach dem ersten Lockdown, diese Möglichkeit der Kontaktaufnahme nicht einfach wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen, sondern weiter anzubieten.

Entwicklung an Gluon und OpenWRT

Bedingt durch die geringere Zahl an Außeneinsätzen konnten wir und auch ein wenig auf technische Gegebenheiten unseres Netzes besinnen und an der einen oder anderen Stelle etwas für die ganze Freifunk-Community bereitstellen. So betreiben wir mittlerweile zwei Buildknoten für die Entwicklung unseres Firmwareframeworks Gluon.

Einige Vereinsmitglieder beteiligen sich auch aktiv an der Weiterenwicklung von Gluon und dessen Unterbau OpenWRT. Wir haben die Unterstützung für vier Geräte und eine ganze Gerätefamilie in Gluon eingebaut. Bei der Linux Distribution sind auch einige neue Geräteunterstützungen von uns eingeflossen.

Aktualisierte Firmware

Zum Ende des Jahres hin entschlossen wir uns nach nun mehr fast drei Jahren eine neue stabile Version unserer Firmware zu veröffentlichen. Diese ist in unserem Chemnitzer Netz mittlerweile fast vollständig ausgerollt. Für die Router im Umlandnetz fehlt noch ein kleiner Schritt um das reibungslose Update ausspielen zu können. Dazu muss die Firmware jeweils noch mal so gebaut werden, dass jede Stadt mit eigener Konfiguration eine eigene Version bekommt für den Umstieg. Wenn dann alle Router auf dem aktuellen Stand sind, können wir die Auswahl auf unserem Firmwareserver ausdünnen auf stable und experimental ohne Ortsbezug.

Grundlage für Gemeinnützig steht

Der Dezember hielt noch eine große Überraschung für uns bereit. So erreichten uns Ende November schon seichte Hinweise, dass ein Versprechen der Regierungsparteien aus dem Koalitionsvertrag eingelöst werden soll. Die Änderung der Abgabenordnung nahm einen neuen Anlauf. Nachdem der Antrag der Opposition dazu dieses Jahr schon einmal gescheitert war, passierte die Gesetzesänderung am 16.12.2020 zuerst den Bundestag und am 18.12. dann auch den Bundesrat. Damit wurde in die Abgabenordnung der Punkt aufgenommen, dass die Förderung von Freifunk ein gemeinnütziger Zweck ist. Wir sind gespannt, wann wir wieder einen Steuerbescheid erhalten, der uns zu einem gemeinnützigen Verein erklärt.

Auch im nächsten Jahr werden wir wieder voller Tatendrang an unseren Projekten weiterarbeiten, die weit über unsere Community hinausreichen. Bis dahin: stay tuned und bleibt gesund.

Außeneinsatz: Installation Sächsischer Hof

Kürzlich begaben wir auf den Weg eine neuen Freifunk-Installation aufzusetzen. Auftraggeber war das Hotel Sächsische Hof auf dem Brühl.

Die Ausgangssituation

Das Hotel verfügte bereits über eine WLAN-Installation, die aber in Abdeckung und Geschwindigkeit etwas in die Jahre gekommen ist. Diese Installation ist für das Hotel sehr wichtig, denn es befindet sich innerhalb eines vollständig geschlossenen Karrees auf dem Brühl. Auf dem Hof und in dem Hotel selbst ist der Empfang mit dem Handy quasi nicht vorhanden. Eine Verbindung ins Internet über eigene Geräte ist faktisch nicht möglich.

Vorgefunden haben wir diverse Linksys WRT54G, die Urväter der offenen WLAN-Router, die in den Zwischendecken der vier Etagen des Hotels eingebaut waren und als bisherige WLAN-Installation dienten.

Das zu erreichende Setup

Zunächst haben wir einen sogenannten Offloader installiert. Ein Offloader ist das Zwischenstück zwischen den eigentlichen WLAN-Routern und dem Internet. Er übernimmt die Rechenlast, die gebraucht wird um mit dem Freifunk-VPN zu kommunizieren. In einer Standard-Installation übernehmen das die Router selbst. In unserem Fall sollen aber alle WLAN-Router per Kabel mit dem Offloader verbunden werden. Damit steigt die mögliche Bandbreite für die Nutzer deutlich, da die Router über wesentlich weniger Rechenleistung verfügen.

Aufgetretene Herausforderungen

Offloader

Als erstes kümmerten wir uns darum, den Offloader in Betrieb zu nehmen, da dieser ein zentraler Punkt in der Installation darstellt. Das Gerät war bereits mit unserer Firmware bespielt und vorbereitet.

Nachdem wir den Offloader mit Strom und einem Ethernet-Kabel zum vorhanden Netzwerk verbunden hatten war schnell klar, dass irgendetwas nicht funktionierte. Wir konnten das Problem letztendlich lösen, indem wir dem Offloader eine passende Konfiguration verpassten, die nicht dem Standard entsprach.

Just nach dem erfolgreichen setzen der Konfiguration, erschien der Offloader auf der Freifunk-Karte.

Installation der Router

Der Austausch der Router ging relativ problemlos vonstatten. Mithilfe einer Leiter konnten wir die Platten der Zwischendecke auf jeder Etage öffnen und die Alt-Router entfernen. Es stellte sich glücklicherweise heraus, dass die alten Geräte Strom von einer normalen Steckdose bezogen. Das machte den Austausch einfach. Alter Router ab, neuer vorkonfigurierter Freifunk-Router ran. Fertig!

Leider hatten zu diesem Zeitpunkt die Router noch keinen Zugang zum Offloader bzw. zum Internet. Die Verbindung vom Offloader zum Router in der ersten Etage überbrückten wir mit einem Powerline-Set, welches das Netzwerk-Signal über das Stromnetz transportiert. Das ist zugegebenermaßen keine optimale Lösung, da hier viel Geschwindigkeit verloren gehen kann. In diesem Fall ist der Geschwindigkeitsverlust aber zu vernachlässigen, da die Anzahl der Nutzer innerhalb des Netzes überschaubar ist und es das aufwändige Verlegen eines Ethernet-Kabels durch das gesamte Haus erspart.

Wir platzierten den zweiten Powerline-Adapter in der ersten Etage des Hotels und zogen das Ethernet-Kabel vom Router, durch die Zwischendecke in den Raum. Mit dem Verbinden des Powerline-Adapters über das Ethernet-Kabel zum Router tauchte der erste WLAN-Router auf der Freifunk-Karte auf. Teilmission erfolgreich!

Als größte Herausforderung stellte sich die Verbindung der Etagen untereinander heraus. Unser ursprünglicher Plan, die Kabel durch die Zwischendecken des Treppenhauses zu legen stellte sich schnell als problematisch heraus. Zum Glück fanden wir einen Versorgungsschacht, der vor allem für die Elektro- und Telefoninstallation genutzt wurde. Leider war der Zugang hinein nicht ganz trivial.

Glücklicherweise war der Betreiber des Hotels während der Installation anwesend und schlug vor, dass wir den Schacht an den entsprechenden Stellen auf allen Etagen öffnen durften. Etwas nervös griffen wir zur Stichsäge und Bohrmaschine und Schnitten kleine Fenster in die Gipskartonwand. Wir gingen dabei so minimalinvasiv vor, wie es ging, da wir nicht genau wussten, was dahinter lag. Der ganze Vorgang dauerte um die drei Stunden und war mehr Aufwand, als wir zunächst erwartet hatten. Aber wir hatten auch eine Menge Spaß, denn am Ende waren wir erfolgreich und konnten alle Router per Kabel mit dem Offloader verbinden. Damit wurde das WLAN um ein vielfaches leistungsfähiger, als der bisherige Aufbau.

Wie geht es weiter?

Die anschließende Begehung des Hotels zeigte eine sehr viel bessere Abdeckung mit WLAN als zuvor. Ob dies aber schon für alle Ecken des Hotels gilt, wird sich noch herausstellen müssen. Die entsprechende Installation bietet auf jeden Fall genug Möglichkeiten diese zu erweitern. Bereits jetzt konnten wir identifizieren, dass in den Konferenzräumen des Hotels zwei weitere Router zum Einsatz kommen sollten. Der Betreiber bestellte diese direkt bei uns. Es wird also nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir mit dem Hotel Sächsischer Hof zu tun haben werden.

Wir bedanken uns für die unkomplizierte Kooperation bei den gegebenen Umständen, den Spaß und die Verköstigung und hoffen, dass die neue Freifunk Installation zur Zufriedenheit der Hotelbesucher beitragen wird.

Ein Novum: Sprechstunde „zwischen den Jahren“

Im Kalenderjahr 2020 sind sehr viele Dinge sehr anders. Daher bieten wir euch dieses Jahr, im Gegensatz zu den letzten Jahren, eine Sprechstunde zwischen Weihnachten und Silvester an.

Am 28. Dezember 2020 findet also die reguläre Online-Sprechstunde unter https://meet.chemnitz.freifunk.net/Sprechstunde statt. Bringt gerne eure Geräte mit, die ihr euch oder anderen zu einem der aktuell stattfindenden Feste geschenkt habt.

Veranstaltungshinweis: „wireless battle of the mesh“ version 13

Beim „wireless battle of the mesh“ treffen sich Entwickler*innen und Nutzer *innen verschiedenster Routingprotokolle und Mesh-Netzwerklösungen. Es geht um Erfahrungs- und Gedankenaustausch und hat dabei auch einen großen sozialen Charakter. Es geht aber auch darum, die verschiedenen Routingprotokolle in Testszenarien gegeneinander zu testen um zu prüfen ob/welche Probleme auftreten oder was sich von anderen Lösungen abgeschaut werden kann. Von diesem „Wettstreit“ kommt auch der Name.

Normalerweise findet das Treffen einmal pro Jahr in Europa statt. Dabei wird versucht jedes Jahr in einem anderen Land zu sein, um Communities europaweit gut einbinden zu können. Es kommen aber auch oft einige Personen von anderen Kontinenten.

Nach langen Überlegungen, wie ein „wireless battle of the mesh“ unter Bedingungen von COVID-19 stattfinden kann, wurde sich entschieden das Treffen als Onlinekonferenz durchzuführen. Der Termin dafür wurde auf den 14. und 15. November 2020 festgesetzt.

Bis 1. November läuft noch die Suche nach Vorträgen. Die Konferenzsprache ist Englisch.

Wir werden voraussichtlich wieder am Treffen teilnehmen und freuen uns daher auf eine schöne Veranstaltung.

Sprechstunde wieder ausschließlich per Jitsi Meet

Ab Mittwoch den 21.10.2020 gilt in Chemnitz bedingt durch die aktuellen Infektionszahlen mit COVID-19 eine Allgemeinverfügung. In dieser wird geregelt:

Zusammenkünfte und Ansammlungen im öffentlichen und privaten Raum nach § 2 Abs. 2 der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung sind nur zulässig bis zu 10 Personen, bestehend aus dem eigenen und einem weiteren Hausstand.

Das heißt, eine unserer aktiven Personen, kann einen weiteren Haushalt empfangen. Daher halten wir die Verlegung unserer Sprechstunde in die Onlinewelten bis auf weiteres für sinnvoller. Wie gewohnt trefft ihr uns jeden Montag zwischen 19:00 und 23:00 (Lokalzeit) unter https://meet.chemnitz.freifunk.net/Sprechstunde.

Kommt gut durch diese Zeit und passt auf euch und die Menschen in eurem Umfeld auf.

Die Sonderedition funkt

Dachinstallation auf der ibug

Nachdem uns die Corona Pandemie so einige Termine aus dem Jahresablaufplan gestrichen hat, konnten wir uns nun doch noch auf einigen Kunstfestivals einbringen. Neben den Begehungen, auf denen wir dieses Jahr nur eine kleine Rolle gespielt haben, haben wir unsere Infrastruktur wieder großflächig bei diesjährigen Sonderedition der ibug zum Einsatz.

Die Brache auf der das Festival dieses Jahr stattfindet ist mitten im Herzen von Zwickau. Es handelt sich dabei um den ehemaligen Königlichen Krankenstift. Die Lage sorgte dafür, dass wir von unseren Aktiven in Zwickau, eine direkte Anbindung an den örtlichen Hackerspace, dem z-labor, bekommen konnten. Und so begab sich auch, dass auf der Brache die Anbindung an Freifunk da war, noch bevor es fließendes Trinkwasser aus der Leitung gab. Die Abdeckung erstreckt sich dabei über das ganze Gelände

Wir werden auch bestimmt in nächsten Jahr wieder irgendwo in Sachsen dabei sein, wenn die ibug hoffentlich wieder einigermaßen normal in die nächste Runde geht.

Leichte Lockerungen jetzt auch bei uns

Wir haben jetzt schon seit einiger Zeit unsere Sprechstunde in digitaler Form durchgeführt und uns öfter über Besuch von weiter entfernt lebendenden Freifunkenden erfreut. Nun ist es uns, einige Corona Schutz Verordnungen später, wieder möglich uns physisch zu treffen. Die digitale Sprechtunde bleibt trotzdem erhalten.

Wenn ihr uns also zur Sprechstunde besuchen wollt, so tut dies bitte nur wenn ihr keine Symptome von Covid 19 aufweist. Wenn mehere Besucher gleichzeitig vorbei kommen, werden wir uns auf mehrere Räume verteilen und auch die Fenster geöffnet halten. Eine Mund-Nase-Bedeckung ist zum Besuch nicht erforderlich.

Solltet ihr sonst noch fragen haben schreibt uns gerne eine Mail oder schaut digital vorbei. Die digitale Sprechstunde findet ihr hier: https://meet.chemnitz.freifunk.net/Sprechstunde

Verbunden bleiben in Zeiten von #WirBleibenZuHause

Da wir ja wie schon geschrieben nicht persönlich für euch da sein können, haben wir uns gedanken gemacht, wie man trotzdem eine Sprechstunde anbieten kann. Schon seit langem betreiben wir dazu einen Mumble Server. Mumble ist ein Open Source Programm, dass sich hervoragend zur Nutzung für Audiokonferenzen eignet. Unser Server steht unter dem Hostnamen mumble.chemnitz.freifunk.net zur Verfügung.

Für diejenigen unter euch, die in der vergagenen Woche schon im Homeoffice verbringen mussten und dabei festgestellt haben, dass nur Audio sich nicht wirklich persönlich anfühlt, haben wir auch eine Lösung. Unter https://meet.chemnitz.freifunk.net haben wir das Open Source Videokonferenzsystem Jitsi Meet installiert. Damit ist es nicht nur möglich sich gegenseitig zu sehen, sondern auch per Screenshare sich gegenseitig zu helfen oder etwas zu zeigen.

Die Sprechstunde bieten wir darüber jetzt auch an. Über den Link https://meet.chemnitz.freifunk.net/Sprechstunde gelangt ihr direkt zur Sprechstunde. Am besten funktioniert das mit einem Chromium basierten Browsern oder der Android App, da dort WebRTC am besten unterstützt wird. Wir sehen uns also online.

Keine physische Sprechstunde bis einschließlich 20. April 2020

Die Allgemeinverfügung des Freistaates Sachsen untersagt alle öffentlichen und nichtöffentlichen Veranstaltungen, unabhängig von der Zahl der Teilnehmenden.

Diese Allgemeinverfügung trat am 19. März 2020, 0.00 Uhr in Kraft.

Diese Allgemeinverfügung gilt zunächst bis einschließlich 20. April 2020.

Ankündigung: Supportende für ältere Geräte

Unsere letzte veröffentlichte, stabile Firmware ist nun fast zwei Jahre alt. Seit dem wurden viele neue Geräte in die Unterstützung aufgenommen und mit verschiedenen Versionen neuerer Firmware in unser langsam wachsendes Netz integriert. In Zukunft wird sich jedoch die Firmware weiter hin zu besserer Verwaltbarkeit und einfacherer Unterstützung neuerer Geräte entwickeln. Das führt dazu, dass wir insbesondere bei Geräten mit wenig RAM und Flash nicht dafür garantieren können, dass Sie alle Features erhalten können. Schon jetzt ist es ein Kunststück, ein komplettes Betriebssystem mit Webserver, ein wenig Statistik und der Magie, die das Freifunknetz am laufen hält in 4MB zu packen. Lange haben wir es vor uns hergeschoben, doch jetzt ist es soweit.

Was wird passieren?

In den nächsten Wochen werden wir beginnend bei den Geräten mit der ältesten Firmware systematisch Updates ausrollen, die alle Geräte wieder auf einen einheitlichen, aktuellen Stand bringt. Auch ältere Geräte werden dabei nicht vergessen und erhalten alle Updates. Knoten bei denen die automatischen Updates deaktiviert sind, bekommen keine Aktualisierung.

Was bedeutet das für mich?

Als Knotenbereiber*in brauchst du im Normalfall nix tun. Dein Gerät startet nach einen Update neu und von außen bleibt alles beim Alten. Nur wenn du deinen Knoten mit einer Sonderkonfiguration betreibst, solltest du ein Auge darauf haben. Wenn du dich jetzt fragst, ob du so eine Sonderkonfiguration hast, dann hast du wahrscheinlich keine und kannst dich entspannt zurücklehnen.
Solltest du eines der älteren Geräte haben, so lohnt es sich in den nächsten zwei bis drei Jahren nach etwas neuerem (gebrauchten?) Ausschau zu halten. Im Zweifel hilft dir folgende Liste an Optionen weiter:

  1. Finde ich unter firmware.chemnitz.freifunk.net eine Firmware dafür?
  2. Komm Montags einfach zur Sprechstunde und zeig uns das Gerät oder
  3. Schreib uns eine E-Mail mit der Modellbezeichnung, wir schauen dann, ob sich das Gerät eignet.

Wir werden aber bis zum bitteren Ende versuchen die bereits im Netz vorhandenen Geräte weiter kompatibel zu halten, sodass aktuell kein akuter Handlungsbedarf besteht.

keine Sprechstunde am 30.12.2019

Dieses gregorianische Kalenderjahr neigt sich langsam dem Ende entgegen. Bevor es zu Ende ist nehmen unsere fleißigen Sprechstundenbetreuenden bei einer Bildungsveranstaltung in Leipzig teil. Daher lassen wir die Sprechstunde an diesem Datum ausfallen. Wir stehen dann am 6. Januar des gregorianischen Jahres 2020 wieder für eure Fragen/Sorgen/Ideen/Anregungen/Kommentare/… bereit.

late minute Weihnachtsshopping

Mit großer Freude können wir euch dieses Jahr einen ganz speziellen Service anbieten. Durch die unglaublich günstige Konstellation des gregorianiscen Kalenders fällt Heiligabend dieses Jahr auf den Tag direkt nach einer chemnitzer Freifunksprechstunde.

Für alle, die es bis zum 23.12.2019 noch nicht geschafft haben etwas für ihre Liebsten zu kaufen, aber ihnen etwas schenken möchten und sich nicht durch die Menschenmassen in den lokalen Kaufhäusern quälen wollen, für all Jene haben wir am 23.12.2019 den ganz speziellen Service des „late minute Weihnachtsshopping„. Damit stehen nach Ende des Weihnachtsmarktes für 3 Stunden ganz spezielles Shoppingerlebnis bereit.

Es gibt kaum ein besseres Weihnachtsgeschenk für die werten Mitmenschen, als einen Freifunkknoten. Damit tut ihr nicht nur den Beschenkten etwas Gutes. Auch allen anderen in WiFi-Reichweite des Knotens beschert ihr Zugang zu einem möglichst freien Netz. Doch das ist natürlich noch nicht alles. Zusätzlich zu diesen beiden wunderbares Leistungen gibt es noch positive Karmapunkte.

Für die optimale Auswahl des perfekt passenden Knoten stehen unsere unermüdlichen und überaus fleißigen Sprechstundenhelfer*innen zur Verfügung. Wir wollen natürlich alle potenziellen Verschenkenden gut beraten und bitten euch daher genügen Zeit einzuplanen. Schließlich wollt ihr doch auch selbst gut beraten werden. Wer jedoch bereits ganz genau weiß, was sie möchte, kann natürlich per E-Mail an info@chemnitz.freifunk.net vorbestellen.

TL;DR: Ja, am 23.12.2019 ist reguläre Sprechstunde.

Aktualisierung der Firmware auf 2019

Die letzte stabile Firmware ist mittlerweile bereits fast 2 Jahre alt. Seit dem hat sich in der Entwicklung der verwendeten Software viel getan. Daher sind wir aktuell dabei das Netz auf eine aktuelle Version anzuheben. Mit einem Teil des Netzes haben wir in den letzten Tagen bereits begonnen. Der Rest des Netzes soll in den nächsten Wochen folgen.

Eine Neuerung ist die Vereinheitlichung der Firmware über die verschiedenen Regionen. Bisher mussten wir für jede Region (z.B.: Chemnitz, Flöha, Zwickau, …) eine eigene Firmware bauen. Mit der neuen Version gibt es eine Firmware und es wird nur noch umgeschaltet, welche Region genutzt werden soll.

Des weiteren kam Unterstützung für einige Geräte hinzu. Dies hilft uns diese Geräte nicht mehr gesondert behandeln zu müssen, sondern die ganz normale Firmware nutzen zu können.

Daneben gibt es noch viele weitere Verbesserungen im Hintergrund.

Wir hoffen, dass alle Knoten die Updates gut vertragen und wir weiterhin ein zuverlässigen Netz anbieten können.

Störungsmeldung 2019-10-05

oder auch „Techniker ist informiert“.

Nachdem gestern eins unserer Mitglieder versucht hat das Netz zu verbessern, geht gerade gar nichts mehr. Wir suchen eine Lösung des Problems.

Obwohl das Wetter aktuell nicht so motivierend ist, möchten wir euch animieren, diese Störung anderweitig zu nutzen. Macht doch mal wieder etwas abseits der Bildschirme. Trefft euch mit Freunden. Besucht eine der vielen Kneipen/Bars/Lokalitäten und trinkt eine Limonade. Testet die Funktionalität von https://f-droid.org/, Apps offline miteinander zu teilen. Probiert internet-unabhängige Messenger wie https://briarproject.org/.

Versucht das beste aus der Situation zu machen.

Mitgliederversammlung hat getagt

Auch dieses Jahr haben wir wieder zu unserer Mitgliederversammlung geladen um anschließend noch mit den Knotenbetreibenden, Vereinsmitgliedern und Freund*innen zusammen zu kommen und zu Grillen.

Auf der Mitgliederversammlung selbst ging es unter anderem um die aktuelle Situation bezüglich unserer Gemeinnützigkeit, die bis jetzt noch nicht vom Finanzamt weiter bearbeitet wurde. Es gibt ja zur Zeit eine Gesetzesinitiative, die Freifunk als einen gemeinnützigen Zweck mit in die Abgabenordnung aufnehmen soll. Wir hatten bereits letztes Jahr nach Konsultation des Finanzamtes Chemnitz Süd eine Änderung unserer Satzung beschlossen, die den Vereinszweck klarer definiert und auch an unsere gelebte Initiative anpasst. Wir hatten da auch schon die Formulierung aus dem uns bekannten Gesetzesentwurf übernommen. Offenbar wird uns das nun zum Verhängnis, da das Finanzamt so lange nicht über unsere weitere Gemeinnützigkeit entscheiden möchte oder kann, wie das Gesetz unterwegs ist. Ein Freistellungsbescheid erlaubt es uns allerdings nur für fünf Jahre Spendenquittungen auszustellen. Diese werden im November um sein, wenn wir bis dahin nichts neues hören.

Unabhängig davon haben wir auch unseren Vorstand neu gewählt und alle Mandatsträger*innen sind auch in ihrem Amt bestätigt worden.

Beim anschließenden Grillabend wurden wieder viele erheiternde Fachgespräche geführt und Pläne geschmiedet das Netz weiter wachsen zu lassen. Dabei kamen auch Knotenbetreibende ins Gespräch, die sich sonst nicht begegnen.

Wir rollen los im ehemaligen Betriebswerk

Ansicht vom Eingangsbereich der Ibug 2019

Wie letztes Jahr auch schon haben wir versucht dem Orgateam der Ibug einen Zugang zum Internet zu verschaffen. Im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren war der Standort dieses Jahr nicht in Chemnitz. Es handelte sich um das ehemalige Bahn Betriebswerk in Reichenbach im Vogtland.

Schon einige Zeit vor der eigentlichen Aufbauphase begann für uns die Planung, was wo und wie gut versorgt werden sollte. Wir nutzten dazu natürlich auch unsere Kontakte in Richtung der Freifunkinitiative im Vogtland. Diese haben in Reichenbach einen guten Draht zu den Stadtwerken, die dort als Internet Service Provider auftreten. Durch die Unterstützung von dieser Seite integrierten wir das Festivalgelände in das bestehende Freifunk Netz in Reichenbach.

Wir konnten schon weit vor der Kreativphase die Versorgung herstellen mit Hilfe des in Reichenbach gut ausgebauten Freifunk Backbones. Erfreulicherweise startete just in der Zeit des Aufbaus mit Freenet Funk ein Provider der LTE ohne Volumenlimit für ein vertretbares Kostenrisiko anbot. Die Anbindung per LTE sollte allerdings nur als sekundärer Uplink dienen.

Während der Kreativphase wuchs das Netz auf dem Veranstaltungsgelände, sodass die Künstlerbetreuung und das Produktionsbüro ebenfalls angebunden waren. Das Netz lief über den gesamten Veranstaltungszeitraum ausreichend schnell für die nötigen Verwaltungstätigkeiten. Durch das Setup vor Ort konnten auch viele Erfahrungen gesammelt werden, wie ein solches Kunstfestival sinnvoll versorgt werden kann. Wir hoffen auch im nächsten Jahr wieder mit dabei zu sein, wenn es die Gegebenheiten vor Ort zulassen.

Freifunk Premium

Nun ist es soweit. Die Stadt schaltet im Tietz den Freifunk ab und möchte das Netz den Ruhestörer*innen nicht mehr zur Verfügung stellen. Mit Artikel 13 (jetzt 17) rollen auf uns ganz neue Herrausforderungen zu und das Internet wird sich in den kommenden Jahren stark verändern.
Bisher und in Zukunft finanzieren große Streamingdienste, Zeitungen und Shoppingplatformen ihre Kosten durch Werbung und Paywalls. Dabei wird der Freifunk Chemnitz, der einst angetreten ist, jedem das Glas Wasser des Internets zur Verfügung zustellen, kostenfrei als Dienstleister missbraucht und die Idee des freien Netzes für alles gerät weiter ins Hintertreffen.

Daher haben wir lange zusammengesessen, die verschieden Möglichkeiten diskutiert und sind zu folgender Lösung gekommen: Der Freifunk Chemnitz stellt auch in Zukunft einen freien Zugang zum freien und unabhängigen Teil des Internets bereit, der bereit ist seine Inhalte unter freien Lizenzen zu veröffentlichen. Alle Dienste hinter Paywalls, mit aggressiver Werbestrategie (Adblockerblocker usw.), kommerzielle Streamingdienste und ähnliches werden je Gerät nach 300MB im Monat gedrosselt auf 64kb/s. Die Drosselung kann durch Premiumpässe verzögert werden. Aktuell denken wir über Pakete zu 3, 5 und 10 GB nach und prüfen nochmals die genaue Preisstruktur.

Für größer Portale streben wir außerdem an, direkt Gespräche mit den jeweiligen Betreibern zu führen. Eine Kostenübernahme ihrerseits kann so dazu führen, dass die entsprechenden Dienste für die Nutzer*innen des Freifunk Chemnitz ungedrosselt und ohne weitere Kosten verfügbar sind.

Wie Ihr euch sicher vorstellen könnt, ist uns dieser Schritt nicht leicht gefallen. Wir hoffen jedoch so das freie Internet zu stärken, mehr Bewusstsein über die erbrachte Leistung zu generieren und neue Wege für unser Netz zu finden.

Ein Zirkus voller Lötzinn

Freifunk Chemnitz Stand auf der Maker Faire 2019

Am vergangenen Wochenende fand zum dritten mal in der Stadthalle die Maker Faire Sachsen statt. Auch wir waren mit von der Partie und sorgten für ein freies WLAN Netz und Antworten auf die Fragen rund um unsere Initiative.

Wie zu erwarten war sah das Publikum hier wesentlich jünger aus, als am vorangegangenen Wochenende. Die Fragen hier gingen meist in die Richtung was wir eigentlich so tun und wie das ganze funktioniert. Viele kannten aber auch unser Projekt oder wollten wissen, ob es so etwas auch in ihrer Nähe gibt. Die Besucher kamen aus dem ganzen Bundesgebiet.

Samstag um 14 Uhr war bei uns am Stand nur noch eine Notbesetzung, da sich auf dem Johannisplatz etwa 500 Menschen um gegen Artikel 13 zu demonstrieren. Da wir etwas gegen jegliche Form von Filtern im Netz haben, war das für uns ein Pflichttermin.

Über das Wochenende verteilt haben wir etwa 40 Gigabyte an Daten in der Stadthalle durchgesetzt. Dabei waren zwischenzeitlich bis zu 100 Geräte gleichzeitig mit unserem Netz vor Ort verbunden. Am Ende der Veranstaltung bedankten sich viele andere Aussteller bei uns für die unkomplizierte Nutzung unseres Netzes. Wir können nur der Haustechnik von C3 danken für ein gut geplantes WLAN-Setup in der Stadthalle und die Möglichkeit dies in unsere Infrastruktur zu integrieren.